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Stadtgeschichtlicher Weg Maichingen |
Vorwort
Vorwort
Der Stadtgeschichtliche Weg Sindelfingen mit den Teilen Sindelfingen - Kernstadt und den beiden Ortsteilen Maichingen und Darmsheim geht auf Eugen Schempp zurück, der ihn Ende der 1970er Jahre geschaffen hatte. Dazu gehören Bronzetafeln des Künstlers Herbert Gebauer mit Texten von Eugen Schempp an vielen Gebäuden und eine bebilderte Broschüre. Näheres darüber und über Eugen Schempp findet man im Teil „Stadtgeschichtlicher Weg Sindelfingen (Kernstadt)“.
Wegeplan
Neufassung
Neufassung
Die Neufassung des Stadtgeschichtlichen Weges Maichingen basiert auf dem von Herrn Karlheinz Arnau geschaffenen Flyer "Kleiner Spaziergang in Maichingen" mit erklärenden Texten und historischen Bildern. Diesen Flyer hat Herr Gerhard Maus, der Wegewart des Schwarzwaldvereins Sindelfingen e.V. ins Internet übertragen. Wer mag, kann diese Seiten auf sein Smartphone herunterladen und sich damit auf dem Weg führen und die Stationen erläutern lassen.
Karlheinz Arnau und Tim Schweiker, Redakteur der SZBZ veröffentlichten schon im Jahr 2010 gemeinsam den ersten Band des sehr erfolgreichen Heimatbuchs „Maichingen – Veränderungen“. Der zweite Teil erschien Ende 2016. Beide Bücher können beim Bezirksamt Maichingen erworben werden. Sie wollen für jüngere Maichinger und Neubürger „ein Fenster in die Vergangenheit“ ihres Orts sein.
Maichingen
Maichingen
Die ersten Besiedlungsspuren bei Maichingen lassen sich schon in der Jungsteinzeit, also vor etwa 5.500 Jahren nachweisen. Östlich des Ortes, in der Probstei, sind Pfeilspitzen, Scherben und Werkzeuge der Bandkeramiker gefunden worden.
Auch aus der Römerzeit sind Gutshöfe bei Maichingen freigelegt worden. Der Ort selbst entstand wohl im 4. oder 5. Jahrhundert aus einer alemannischen Siedlung, die bei der Laurentiuskirche angelegt wurde. Man fand dort einen alemanischen Friedhof, der zu dieser Siedlung gehörte. Hier wurde später auch die Kirche gebaut, und es entwickelte sich das spätere „Oberdorf“ an dem Widdumhof. Das „Unterdorf“, eine zuerst vom Oberdorf getrennte Siedlung, entstand wohl bei den dort vorhandenen ergiebigen Quellen (Brunnenstraße !). Maichingen wird 1075 erstmalig in einer Urkunde erwähnt.
Nach den Grafen von Calw und den Pfalzgrafen von Tübingen kam Maichingen Mitte des 14. Jahrhunderts dann zu Württemberg. Bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb es Bauern- und Weberdorf. Nach 1945 hatte es gerade einmal 1.700 Einwohner. Dann siedelte sich Industrie an, um den alten Ortskern entstanden Siedlungen, der Ort blühte auf und hat heute gut 13.200 Einwohner.
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Evangelische Laurentiuskirche



Bild: Karlheinz Arnau
Die evangelische Laurentiuskirche ist alt – sehr alt sogar. Die Ursprungskirche entstand um die Wende des ersten Jahrtausends, allerdings hat sie dann im Laufe der Jahrhunderte mehrfach ihr Aussehen verändert.
Erbaut wurde sie ursprünglich als kleine saalartige Landkirche mit einem Langhaus und dem östlichen etwas eingezogenen Chorquadrat. Sie hatte zuerst keinen Turm, der wurde dann in zwei Bauabschnitten – der untere steinerne Turm um 1100 und der uns heute vertraute Fachwerkturm erst im 15. Jahrhundert aufgesetzt. Das Fachwerk des Turmes wurde übrigens erst 1983 freigelegt.
Erweitert wurde die Kirche erstmalig 1609. Auf der Nordseite wurde das Langhaus um 4,6 m verbreitert. Dabei wurde dort auch eine Empore eingebaut. In einen Pfosten ist die Jahreszahl 1609 zur Erinnerung eingekerbt.
Der zweite große Umbau erfolgte 1929. Jetzt wurde im Süden das „Säle“ angebaut, mit dem heutigen Eingang. Innen bekam die Kirche ihr heutiges Aussehen bei einer Renovierung in den Jahren 1954 – 1957.
Aber in allen Jahren ist sie immer der Mittelpunkt der Gemeinde geblieben.
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Alte Schule



Bis ins 16. Jahrhundert hinein waren die Menschen auf dem Lande fast alle Analphabeten. Erst die Reformation gab in Württemberg den Anstoß zu Schulen: Herzog Christoph ordnete 1559 an, Schulen einzurichten. Das geschah lange Zeit widerwillig, denn die Kinder wurden auf dem Land als Arbeitskräfte benötigt. Und dazu noch Schulgeld bezahlen!
Der erste nachweisbare Schulmeister Maichingens war von 1579 – 1587 Georgius Seyboldt. Die erste Schule war wohl im heutigen Schmalen Gässle. Dann wurde die Schule in die Sindelfinger Straße verlegt, zuerst in ein heute abgerissenes Haus. Im Jahr 1718 erbaute man das erste Schulhaus auf dem Kirchplatz. Aber schon 1780 war es zu klein, man baute an gleicher Stelle das zweite Schulhaus, das aber nach 60 Jahren wiederum zu klein war. Jetzt baute man an gleicher Stelle im Jahr 1841 die heutige Alte Schule. Sie wurde offiziell bis 1953 als Schule genutzt, dann war die neue Johannes-Widmann-Schule fertig. Aber auch die ist schon in mehreren Bauabschnitten immer wieder erweitert und vergrößert worden.
Heute haben wir im Unterrieden in Maichingen sogar ein anerkannt gutes Gymnasium.
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Widdumhaus



Das alte Widdumhaus – erbaut 1720 – war als „Widemhof“ ein Erblehen des Klosters Hirsau. Beaufsichtigt wurde der Hof von einem „Meier“, einem Amtsträger zur Aufsicht von abhängigen Bauernhöfen. Aus dem „Widdummeier“ leitet sich der verbreitete Name Widmeier ab.
Als kirchliches Lehen gab es in diesem Haus auch echtes Asylrecht: Ein rechtlich Verfolgter war im Haus für sechs Wochen und zwei Tage sicher vor Verfolgung. Nach Ablauf dieser Frist musste er nur einmal um das Haus gehen, dann begann die Frist von Neuem. Doch das wussten natürlich auch die Verfolger... Erwähnenswert ist noch, dass sich unter dem Putz des Hauses ein wunderschönes Fachwerk verbirgt.
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Pfarrhaus



Bild: Karlheinz Arnau
Das Pfarrhaus wurde im Jahre 1786 erbaut und diente bis 1966 als Wohnhaus des Maichinger Pfarrers. Ursprünglich war es sogar ein richtiger Pfarrhof, mit Wohnhaus, Scheune und Schweinestall. Doch der Schweinestall wurde schon 1836 abgebaut, die Scheune erst 1873.
In den vielen Jahren seines Bestehens wurde das Pfarrhaus immer wieder einmal umgebaut. Zuletzt wurde es 1983 bis 1985 innen und außen gründlich restauriert. So konnte es an seine neue Verwendung angepasst werden: Es wurde nämlich innen zu einem gemütlichen Speiserestaurant umgebaut, und auch der altbekannte Name des Hauses blieb weiterhin enthalten: Alte Pfarrei.