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Hintere Gasse 6

Bild: Gerhard Maus


links Textilladen Schwab an der Ecke Kurze Gasse.
Bild: Drei Brunnen Verlag
Auf dem Platz westlich des Alten Rathauses steht ein Brunnen mit einem Trog aus gespaltenem schwedischem Granit. Er ist ein Kunstwerk, das 1987 von dem 1938 in Düsseldorf geborenen Künstler Ulrich Rückriem geschaffen wurde. Er wird oft der Kunstrichtung des Minimalismus, der Prozesskunst oder der Konzeptkunst zugeordnet.
Das Kunstwerk wurde von der Stadt Sindelfingen hier im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Altstadt aufgestellt. Initiator war das Ehepaar Ingrid und Konrad Burgbacher, die bei der Altstadtsanierung das Haus Kurze Gasse 2 erworben und vorbildlich renoviert hatten.
An diesem Ort stand einmal ein stattliches Gebäude mit vier Zimmern im Obergeschoss, einer Bühne für Feldfrüchte und für Hopfen und eine Scheune. Es hatte die Adresse Hintere Gasse 6. Das Haus wurde bereits im 16. oder 17. Jahrhundert gebaut und 1917 von Heinrich Schwab erworben. Er richtete im Erdgeschoss ein Textilwarengeschäft ein, das von seiner Frau und der älteren Tochter und später auch von der jüngeren Tochter Alwine Weller, geb. Schwab geführt wurde. Der Vater leitete die Weberei Kempel und Leibfried in Urach und kam nur am Wochenende nach Sindelfingen.
Die Familie Schwab führte den Textilladen bis 1959 und zog danach aus der Altstadt fort. Das Haus wurde im Laufe der Altstadtsanierung abgebrochen.
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Gasthaus "Drei Mohren"


Bild: Klaus Philippscheck, um 1905
Das 1714 erbaute Haus Lange Straße 25 blickt auf eine sehr lange Handwerker- und Gastronomiegeschichte zurück. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wohnte hier der Tuchmacher Friedrich Grieb. 1855 richtete der Nagelschmied Johannes Bernhard seine Werkstatt ein. 1858 kaufte der Bortenwirker Friedrich Wolfangel das Haus. Er betrieb einen Textilhandel und war nebenbei als "Traiteur", d.h. als Gastwirt tätig. Nach einem Brand wurde das Haus 1884 neu errichtet und ein "Schlachtlocal" mit angebaut. Um 1900 wird im Gewerbekataster die Metzgerei und Gaststätte "Drei Mohren" verzeichnet. Gustav Holzwarth übernimmt sie, später Wilhelm Franz. 1960 zieht ein türkischer Lebensmittelhändler und Metzger ein. Später wird daraus ein Imbissladen.
Das Haus wurde von den Sindelfinger Wohnstätten erworben und gründlich untersucht. Dabei zeigten sich massive Schäden. Z.B. war ein Stützpfeiler durch die Kellerdecke gebrochen, und das ganze Haus war akut einsturzgefährdet. Durch einen erfahrenen Architekten und einem sehr erfahrenen Zimmereibetrieb wurde es von 2012 bis 2014 grundsaniert und ist heute wieder ein Schmuckstück. Es beherbergt ein türkisches Spezialitätenrestaurant und trägt wieder den Namen "Drei Mohren".
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Haus Hagenlocher, einst Haus Wergo


Bild: Stadtarchiv Sindelfingen

Bild: Stadtarchiv Sindelfingen
Hinter dem Marktbrunnen (heute Schwätzweiberbrunnen) steht mit der Hausnummer Corbeil-Essonnes-Platz 9 ein weiteres stattliches Haus mit freigelegtem Fachwerk. Es war einst - wie die umgebenden Häuser - im Stiftsbesitz.
Im Jahr 1830 kaufte ein Mann mit dem ungewöhnlichen Namen Panagiot Wergo junior (1802 - 1886) diese Haus und ließ sich in Sindelfingen nieder. Sein Vater Panagiot Wergo senior stammte aus Konstantinopel und trieb in Stuttgart mit der damals sehr begehrten roten Baumwolle und türkischen Garnen Handel.
Panagiot Wergo junior wurde im Bürgerbuch als "Kaufmann und Conditor" geführt. Er heiratete Mathilde Fink, die Tochter des Sindelfinger Amtsnotars. Das Gewerbekataster verzeichnete den Handel mit Garnen, Farben, "Porcellan", Glas und "Spezereien" (Gewürzen). 1834 wurde hier der Sohn Wilhelm geboren. Er ging 1855 in die Vereinigten Staaten und erwarb die dortige Staatsbürgerschaft. 1863 kehrte er nach Sindelfingen zurück und führte das elterliche Geschäft weiter.
Panagiot Wergo junior starb im Jahr 1886 und wurde auf dem Alten Friedhof begraben. Hier sind noch die Grabsteine seiner Nachfahren erhalten. Von ihm ist kein Portrait erhalten. Alle Unterlagen und Dokumente, die bereits für eine Familiengenealogie in Stuttgart zusammengetragen worden waren, gingen im Zweiten Weltkrieg unter.
Das Haus Wergo kam später in den Besitz der Familie Hagenlocher. Sie betrieb hier ein Geschäft für Küchengeschirr, Werkzeuge und Eisenwaren. In der Scheuer auf der gegenüber liegenden Seite der Ziegelstraße wurden Grobeisenwaren, Gasflaschen usw. verkauft. Später kaufte der Weinbauer Zaiß aus Untertürkheim die Scheuer und verpachtete sie an den "Besenwirt". Als das Haus verkauft werden sollte, nahm die Stadt Sindelfingen ihr Vorkaufsrecht wahr. Sie verpachtete es weiterhin an den "Besenwirt".
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Alter Friedhof





Er wurde in seinem nordwestlichen Teil schon 1825/26 angelegt. Er ist der dritte Friedhof nach dem an der Martinskirche und dem "Armesünderkirchhof" von 1570 am Klostersee. Nach der Anlage des Burghaldenfriedhofs wurden nur noch vorhandene Gräber wieder belegt. Jetzt sollen auch Neubelegungen vorgenommen werden.